Twisted Pair / Arcnet / Ethernet
Bemerkungen zur Arcnet - Verkabelung:
Kabel
- In beiden Fällen (Twisted Pair und Koaxial - Kabel) empfehlen wir eine
minimale Länge von 2m zwischen je 2 Punkten.
-
Koaxial
- Abschlusswiderstand muss 1/2 Watt, 93 Ohm (5%)-Widerstand sein.
Kabel: RG62 oder RG62a/u
Unbenutzte Kabelenden müssen terminiert werden.
-
Twisted Pair
- Abschlusswiderstand muss 1/2 Watt 100 Ohm (5%)-Widerstand sein.
Kabel: BELDEN Kabel Nr.: 1227A 24 AWG 2PR oder 1228A 24 AWG 3PR oder äquivalentes Kabel.
Unbenutzte Kabelenden müssen terminiert werden.
Anforderungen an ein TWISTED PAIR Kabel:
- Das Kabel muss 100 Ohm Impedanz haben.
- Es muss mindestens 6x pro Meter verdrillt sein.
- Gleichstromwiderstand darf auf 330 m nicht größer als 28.6 Ohm sein
- Maximale Abschwächung darf auf 330 m nicht größer als 16 db bei
5 MHz sein. (16 db = 1/40 der Ausgangsleistung)
- Der RJ-11 Stecker benutzt ein Kabelpaar in einer gerade
durchgehenden Verbindung durch die beiden zentralen Kontakte 3 und 4.
Bemerkungen zu einem Verkabelung mit Telefonkabeln:
- Dieses Kabel hat eine mittlere Frequenz von ca. 10 kHz.
- Die Impedanz dieses Kabels beträgt ca. 30-45 Ohm.
- Dieses Kabel ist nicht verdrillt.
- Die mittleren Kontakte sind VERDREHT (!).
Somit ist dieses Kabel nicht unterstützt für Arcnet Netze, denn
es erfüllt fast keine der Anforderungen an ein Twisted Pair Kabel.
Bemerkungen von Thomas Brandl :
Wenn man nur eine sehr kurze Strecke zwischen 2 Rechnern überbrücken will, dann kann man
auch ein Telefonkabel nehmen, bei dem man die Kreuzung wieder rückgängig macht (Stecker
abschneiden, abisolieren, neuen Stecker andersherum wieder draufsetzen und Kontakte
festdrücken (Stecker ist selbstschneidend)). Ein solches Kabel funktioniert bei mir mit 2
Arcnetkarten gut.
Begründung:
- Das Verdrillen hilft i.a. gegen Störeinflüsse; 3m Kabellänge
sind aber nicht viel.
- Die Karten können wohl bis zu 28 Ohm als Lastwiderstand
verkraften, das sollte mit 3 Metern kaum zu überbieten sein.
- 16 db = 10^1.6 =(ca.)= 1/40 der Leistung, ab der die Karten
Signale nicht mehr unterscheiden können. Solch eine Abschwächung ist auf 3 Metern noch
nicht festzustellen.
Ethernet
Die Übertragung wird nach IEEE 802.3 abgewickelt
(CSMA/CD). Die
sieht ungefähr vor:
Beginnen bei freiem Netz mehrere gleichzeitig zu senden, nennt man
das Kollision. Diese wird erkannt, alle Beteiligten stoppen und beginnen nach
zufälligen
Wartezeiten neu.
Ethernet arbeitet generell mit 10 MBit/s. Darin sind aber
Verwaltungsdaten enthalten. Neuere 100 MBit-Netze basieren nur noch auf Twisted Pair.
Bei zu vielen Stationen nehmen Verluste durch Kollisionen zu. Dagegen hilft dann, das Netz
in Segmente aufzuteilen und diese mit Bridges oder Switches zu verbinden, um mit Traffic
innerhalb eines Segments nicht das ganze Netz zu belasten. Es gibt auch aktive Hubs - was
letztlich nur eine andere Bezeichnung für einen Switch ist.
Es gibt drei Kabelarten:
- Standard-Ethernet (Thick-Ethernet)
Es wird ca. 1 cm dickes spezielles Ethernetkabel benutzt. Ein
Segment darf max. 500 m lang sein, darin max. 100 Stationen, insgesamt max. 5 Segmente.
Angeschlossen werden Transceiver, die dann mit Transceiverkabel an die 15pol. AUI-Buchsen
der Karten/Repeater angeschlossen werden. Das Transceiver-Kabel darf 50 m (dick) oder 16 m
(dünn) lang sein. Die Transceiver müssen mind. 2,5 m Abstand voneinander haben. Die
Enden eines Thick-Ethernet-Segments sind mit Terminatoren zu versehen und einer davon ist
zu erden.
- Cheapernet (Thin-Ethernet)
Es wird normales Koax-Kabel RG58/U benutzt. Als Stecker werden
BNC-Stecker eingesetzt. Ein Segment darf max. 180 m lang sein, darin max. 30 Stationen,
insgesamt max. 5 Segmente. Auf die Karten kommen T-Stücke, die dann mit den Kabeln
verbunden werden. Das erste und das letzte T-Stück bekommt einen
Terminator-Stecker. Das T-Stück muss direkt auf die Karte. Es gibt auch Anschlusskabel mit doppelter Leitung und
in einem Stecker integriertem T-Stück (EAD-System).
Diese zählen in der Länge doppelt.
Soll ein Rechner vom Netz genommen werden, ist das T-Stück von der Karte zu trennen. Beim
EAD-System kann auch der Stecker aus der Wand gezogen werden, die Dose stellt die
Verbindung dann intern her. Die Kabel zwischen den Stationen müssen mind. 0,5 m lang
sein. Es gibt auch Karten, die auf Arcnetkabel (RG62) arbeiten können, in einem Segment
darf dann RG62 und RG58 aber nicht gemischt werden.
Es gibt Stecker zum Quetschen und zum
Schrauben, letztere sind eher ein Notbehelf. Sorgsames Arbeiten beim Herstellen von Kabeln
ist sehr wichtig, BNC-Stecker neigen zu Problemen.
Es werden 4- oder 8adrige Kabel mit RJ-45-Steckern verwendet. Der
Trick ist eine paarweise Verseilung, das verhindert Störungen und Einstrahlungen. Damit
können nur je 2 Partner zusammengeschaltet werden, man verbindet daher alle Rechner
mittels Patchkabeln mit einem Hub. Kabellänge ist 100m.
Die Segmente (egal ob Thick- oder Thin-Ethernet usw.) werden über Bridges, Repeater u.
ä. zusammengeschaltet. Verzweigungen oder Schleifen sind
generell nicht möglich. Bei der Kabelanfertigung und -verlegung muss man sehr
sorgfältig
arbeiten, ein defektes Kabel legt in der Regel das gesamte Segment lahm (außer bei
TwistedPair, wo der Hub defekte Stationen erkennt und abklemmt). Dabei darf es höchstens
5 Segmente geben, dürfen zwischen zwei beliebigen Rechnern maximal 4 Hubs liegen, und nur
an 3 Segmenten dürfen Rechner hängen (bei 100er Netz sogar nur 2 Hubs), das ist beim
Kaskadieren zu beachten. Switches, die Store-And-Forward machen, lösen diese Begrenzung
auf.
Twisted Pair Ethernetkabel
Hier gibt es zwei Belegungen (die aber bis auf die Farben zum
gleichen Ergebnis führen). Normales 100BaseT und 10BaseT kommt mit den Paaren an 1,2,3
und 6 aus. 4,5,7 und 8 werden für 100BaseT4 benötigt. Für letzteres und für 10BaseT
genügt Cat3-Kabel, sonst (und das ist in jedem Fall zu empfehlen) Cat5.
100BaseT4 funktioniert so:
Paar 1/2 wird zum Senden benutzt, Paar 3/6 zum Empfang, Paar 4/5 bidirektional und Paar
7/8 zur Kollisionserkennung. Gearbeitet wird mit 25 MHz und 8B/6T-Kodierung.
Kauft man Kabel und Stecker selbst, ist zu beachten:
- Es gibt festes sogenanntes Verlegekabel, das passt nicht in die
Stecker, es ist für Dosen mit LSA-Technik gedacht.
- Den Steckern sollte ein kleiner Plastik-Kamm beiliegen, in den man
die Adern einlegt, und dann das ganze in den Stecker einführt, damit die Adern nicht
verrutschen können.
Standard EIA/TIA T568A
1 Weiß/Grün
2 Grün
3 Weiß/Orange
4 Blau
5 Weiß/Blau
6 Orange
7 Weiß/Braun
8 Braun
Standard EIA/TIA T568B
(Diese scheint die verbreitetste zu sein.)
_____
|1 8| 1 (weiß-orange)
| | 2 (orange)
| ___ | 3 (weiß-grün)
||___|| 6 (grün)
-----
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RJ-45|
-----'
Stecker (Feder unten)
1 Weiß/Orange
2 Orange
3 Weiß/Grün
4 Blau
5 Weiß/Blau
6 Grün
7 Weiß/Braun
8 Braun
Die Belegung ist grundsätzlich eins zu eins an beiden Steckern
gleich. Die Paare sind zu beachten!
Auf Dosen ist die Belegung aufgedruckt (bzw. die LSA-Klemmen sind
einfach in der entsprechenden Farbe markiert).
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Gekreuzte Verbindung für Hub-Hub,
Hub-Repeater, Karte-Karte (Crossover)
_____
|1 8| 1 ---- 3 (weiß-orange)
| | 2 ---- 6 (orange)
| ___ | 3 ---- 1 (weiß-grün)
||___|| 6 ---- 2 (grün)
-----
|
RJ-45|
-----
Stecker (Feder unten)
Für 100BaseT4 zusätzlich:
4 ---- 4 (blau)
5 ---- 5 (weiß-blau)
7 ---- 7 (weiß-braun)
8 ---- 8 (braun)
Wobei das nicht klar ist, es gibt Webseiten, die sagen,
dass diese 1:1 verbunden werden, andere kreuzen 4/5 und
7/8 (also die Paare). Mangels entsprechender Karten
kann ich das nicht verifizieren. Der Beschreibung von 100BaseT4
nach müssen jedoch die diese Leitungen 1:1 verbunden werden,
ein Kreuzen würde keinen Sinn ergeben).
Die Kabelfarben kennzeichnen die verdrillten Adernpaare, die
Paare müssen eingehalten werden.
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